Zwei junge Frauen

Lebenshilfe: So! geht sozial

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Die Mitarbeiter der Lebenshilfe Wuppertal

sind verlässliche Partner für Menschen mit Behinderungen

Sebastian*, 31 Jahre alt, erhält im Heilpädagogischen Arbeitsbereich der Lebenshilfe Wuppertal nicht nur Förderung und Betreuung, sondern auch Teilhabe am „normalen“ Leben. Die Lebenshilfe Wuppertal mit Sitz in Cronenberg begleitet Menschen mit Behinderung durch das ganze Arbeitsleben und auch darüber hinaus. 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, 365 Tage und oft auch ein Leben lang.

Die Finger seiner linken Hand sind zwar gekrümmt. Es dauert auch einen Moment, dann aber hat Sebastian seine Kräfte mobilisiert und hebt den ganzen Arm an. Sebastian konnte sich durch einen frühkindlichen Hirnschaden geistig und körperlich nicht so entwickeln wie gleichaltrige Kinder und ist dauerhaft auf Hilfe angewiesen. Bei der Lebenshilfe wird Sebastian nach seinen Möglichkeiten, Bedürfnissen und Fähigkeiten gefördert. „Jeder Mensch mit geistiger Behinderung hat in Nordrhein-Westfalen einen Rechtsanspruch auf einen Werkstattplatz“, sagt Stefan Pauls. Vor dem Geschäftsführer der Wuppertaler Lebenshilfe gleitet lautlos die große Glastür zum Werkstattbereich zur Seite. 400 Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen arbeiten in den Werkstätten an der Heidestraße in Cronenberg. 260 von ihnen leben in den sechs Wohnstätten oder werden in eigenen Wohnungen ambulant betreut.

Stefan Pauls nimmt die Treppe nach oben und führt in den Berufsbildungsbereich. Die erste Anlaufstelle für alle, die nach dem Besuch der Förderschule in der Lebenshilfe-Werkstatt ankommen. In 27 Monaten werden alle neuen Mitarbeiter auf eine ihren Fähigkeiten entsprechende Arbeit vorbereitet. „Unser Ziel ist der erste Arbeitsmarkt. Das schaffen nur wenige“, sagt Julia Olofsson, Teamleiterin im Berufsbildungsbereich. Für alle anderen findet sich eine passende Arbeit in den verschiedenen Werkstätten vor Ort. Und dabei spielt Handarbeit eine ganz wichtige Rolle. Zum Beispiel in der hauseigenen Gärtnerei, die für viele lokale Unternehmen und Wohnungsgenossenschaften die Pflege der Grünanlagen oder Parkplätze übernimmt. Andere Mitarbeiter engagieren sich in der Seifenwerkstatt, in der sie nach spezieller Rezeptur von Hand Flüssigseifen, Aromastäbchen und Handseifen in unterschiedlichen Formen herstellen.

Als sich die Tür zur Druckerei der Lebenshilfe öffnet, empfängt Geschäftsführer Stefan Pauls der typische Farbgeruch. Hier bedrucken die Mitarbeiter per Siebdruck Mehrwegbecher nach individuellem Kundenwunsch. Im Verpackungsbereich rollt eine Mitarbeiterin per Hand Reifen für Ballkleider zusammen und tütet die aufgerollten Schnecken sorgsam ein. Die Lebenshilfe Wuppertal betreibt zudem eine Kfz-Werkstatt und eine große Schreinerei. Das Unternehmen ist gut vernetzt und führt Verpackungsarbeiten für örtliche Unternehmen aus. „Wir haben viele Partner in der lokalen Wirtschaft. Jeder Privatmensch kann zum Beispiel die Dienstleistungen im Kfz-Bereich in Anspruch nehmen“, sagt Stefan Pauls. Der Abschluss einer Berufsausbildung oder die Vermittlung auf den ersten Arbeitsmarkt sind für viele Menschen mit Handicap hoch-gesteckte Ziele. Auf dem Weg dorthin können sie Schritt für Schritt einige berufliche Meilensteine erreichen. Zum Beispiel den Freischneider-Führerschein oder das Hubwagen-Zertifikat.

Auch nach Feierabend geht das Miteinander weiter. Wer will, kann das Freizeitprogramm aus Ausflügen, Konzertbesuchen und Kreativangeboten nutzen. Auch Urlaube verbringen viele Mitarbeiter bei den Ferienfreizeiten der Lebenshilfe. 2018 ging es für sie zum Beispiel an den Lago Maggiore, nach Norderney, Bulgarien oder Djerba. Ehemalige Mitarbeiter, die die Arbeit in den Werkstätten längst hinter sich gelassen haben, verbringen ihren Lebensabend ebenfalls bei der Lebenshilfe. „Jeder, der bei der Lebenshilfe lebt oder arbeitet, ist besonders, doch großes Durchhaltevermögen verbindet sie alle. Das ist richtig toll“, sagt Stefan Pauls.
*Name geändert.

Arbeiten für eine gute Sache

Elke Simon, Führungskraft bei der BERGISCHEN, arbeitet ehrenamtlich, im Durchschnitt einmal im Monat, als Coach für die Lebenshilfe Wuppertal. Und für dieses gesellschaftliche Engagement erhält sie volle Unterstützung von ihrem Arbeitgeber. „Für meinen Einsatz werde ich freigestellt. Denn die BERGISCHE fühlt sich den Menschen in der Region verbunden und möchte deshalb der Gesellschaft gerne etwas zurückgeben“, erklärt Elke Simon ihre Motivation. Unter dem Motto „Gesund führen“ erarbeitet sie zusammen mit ihren Coachees Techniken, mögliche Konflikte im Berufsalltag zu lösen. Dazu gehören Konfliktmanagement, Vorbereitung von Mitarbeitergesprächen sowie auch die eigene Work-Life-Balance zu berücksichtigen. Begonnen hat die Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe im Rahmen ihrer Coaching-Ausbildung. Für Elke Simon stand jedoch schnell fest, dass sie sich eine langfristige Zusammenarbeit wünschte. Ein gelungenes Beispiel für soziales Miteinander in der Region.

TEXT Heike Ambaum, Hannah Blazejewski FOTOS Lebenshilfe Wuppertal, Kristina Malis

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